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Portrait

Arno Rink

Portrait

Leipzig ist heute eine der wenigen ostdeutschen Städte, die auch weltweit bekannt sind. In den Biografien der Leipziger Künstler, die dazu beigetragen haben, dass Leipzig auch außerhalb Deutschlands als Kunststadt wahrgenommen wird, taucht als Lehrer immer wieder ein und derselbe Name auf: Arno Rink. Der Maler und ehemalige Leiter der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig hat mit seiner geheimnisvollen Bildsprache wie kein anderer die Kunst der DDR und der Leipziger Schule nach dem Mauerfall geprägt. Rinks Bilder sind von einer literarisch-erzählerischen Komponente geprägt und bestimmen bis heute den Formenkanon ganzer Generationen Leipziger Künstler. Kunststars wie Neo Rauch, Tim Eitel, Matthias Weischer, Rosa Loy, Martin Eder oder Miriam Vlaming wurden stark von ihm beeinflusst. Neo Rauch sagt über seinen Freund und Mentor Rink: „Man muss unbedingt die Bedeutung seines Schaffens in die Welt tragen. Er ist jahrzehntelang unter Wert gehandelt worden, unter dem Radar der Skribenten und der Kuratoren geblieben. Es ist ungerecht. Wenn ihr uns lobt, dann habt ihr es nicht verstanden! Es ist Arno gewesen, der Leipzig zu dem gemacht hat, was es heute ist. Ich und viele andere Künstler verdanken Arno so viel!“


Als Rektor der HGB erschafft er eine besonders freie und kreative Lebenswelt für seine Schüler und erfreut sich großer Beliebtheit. Arno Rink aber gilt heute als „Malermacher“. Er spielt eine zentrale Rolle für die Malerei der Neuen Sachlichkeit und für die internationale Wahrnehmung der Stadt Leipzig. Rink trug maßgeblich dazu bei, dass die Stadt heute als eine der relevantesten, deutschen Kunststädte gehandelt wird. Mit 76 Jahren ist Arno Rink im September 2017 seiner jahrelangen Krebserkrankung erlegen. Mitten in den Vorbereitungen für seine große Retrospektive im Museum für Bildende Künste in Leipzig. Bis zuletzt hat er gekämpft, gemalt und an seiner großen Ausstellung gearbeitet. Die Werkschau „Arno Rink: Ich male!“ wird nun im April 2018 ohne ihn eröffnen.

Buch / Regie

Nicola Graef

Produktion

2018, ARTE/MDR, eine Lona•media Produktion

60 min.

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